Mobilitätsmonitor: Bevölkerung nimmt Klimaschutz ernst
Mobilität und Wohnen sind ein Tandem, wenn es um Klimaschutz und Wohnqualität geht. Wohnviertel mit wenig Autoverkehr nützen sowohl dem Klima als auch dem Wohnen: Sie sind kinderfreundlich und altersgerecht – und sie beeinflussen den Wert von Immobilien positiv.
Die Ergebnisse aus dem acatech Mobilitätsmonitor, einer Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften sind eindeutig. Die Erhebung zeigt Veränderungsbereitschaft bei den Menschen, aber auch Vorbehalte – mit deutlichen Unterschieden zwischen Stadt und Land, Ost und West, wohlhabend und arm.
Unter den wichtigsten Hebeln für den Klimaschutz nennen die Deutschen vor allem Veränderungen im Verkehr: Dem Ausbau des ÖPNV stimmen 71 Prozent zu. Das 49-Euro-Ticket wird von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Befragten positiv bewertet. Jede und jeder vierte kann sich den Kauf eines E-Fahrzeugs vorstellen.
Der Pkw ist nach wie vor mit Abstand das wichtigste Verkehrsmittel: 47 Prozent nutzen das Auto täglich, weitere 23 Prozent mehrmals in der Woche; das Fahrrad wird von 18 Prozent täglich genutzt, von weiteren 25 Prozent mehrmals in der Woche. Das Fahrrad wird von immer mehr Menschen häufig genutzt, während die Nutzung des Autos leicht rückläufig ist.
Für 72 Prozent der Bevölkerung ist das Auto unverzichtbar. 23 Prozent der Pkw-Nutzenden sehen den öffentlichen Nahverkehr als ernsthafte Alternative für ihr Fahrzeug. In Ostdeutschland sind es mit 17 Prozent noch weniger. In Dörfern ist dieser Wert mit 14 Prozent am niedrigsten – doch auch in Großstädten sind Bus und Bahn nur für 30 Prozent eine ernsthafte Alternative. Jedoch gibt es eine beachtliche Bereitschaft, verstärkt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn die Angebote preislich und von der Taktung her attraktiver werden. 48 Prozent der Bevölkerung sowie 52 Prozent der regelmäßigen Nutzer halten den ÖPNV zurzeit für teuer. Das 49-Euro Ticket begrüßen 64 Prozent der Befragten.
Eine Mehrheit ist überzeugt, dass sich in den kommenden zehn Jahren der Elektroantrieb durchsetzt, aber nur 22 Prozent halten das für wünschenswert. 68 Prozent glauben, dass wir in zehn Jahren immer mehr von zu Hause oder unterwegs arbeiten – aber nur 36 Prozent wünschen es.
(Foto: © Wikimedia Images, Pixabay)