Erstmals seit rund zwei Jahren steigen die Immobilienpreise in Deutschland wieder. Im zweiten Quartal 2024 legten die Werte in allen Wohnsegmenten – Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser – im Vergleich zum Vorquartal zu und übertrafen dabei auch die aktuellen Inflationsraten.
Dies zeigt die jüngste Aktualisierung des German Real Estate Index (GREIX), einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und des IfW Kiel. Für Immobilieninteressenten ist dies ein Hinweis, den Kauf nicht mehr lange hinauszuzögern. Für Verkäufer und Eigentümer bedeutet es, dass die Immobilienwerte wieder stabil sind.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent, Einfamilienhäuser verteuerten sich um 2,0 Prozent, und Mehrfamilienhäuser verzeichneten einen Preisanstieg von 4,4 Prozent, nachdem die Preise im Vorquartal noch um etwa 10,5 Prozent gefallen waren. Bei Mehrfamilienhäusern ist die Volatilität jedoch hoch, da hier weniger Transaktionen stattfinden, was die Aussagekraft der Zahlen einschränkt. Inflationsbereinigt haben Immobilien erstmals seit zwei Jahren wieder an Wert gewonnen.
Im Jahresvergleich (Q2 2024 gegenüber Q2 2023) liegen die Preise in allen Wohnsegmenten zwar noch im Minus, jedoch ist dieses Minus nun schon das dritte Quartal in Folge rückläufig. Experten sehen dies als Zeichen einer beginnenden Stabilisierung. Die Zahl der Immobilientransaktionen nimmt leicht zu, bleibt aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau und erreicht nur etwa 60 Prozent des Durchschnitts der Jahre 2019 bis 2021. Bei Neubauten liegt das Niveau sogar nur bei etwa 35 Prozent.
In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – ist die Stabilisierung besonders deutlich. Die Preise für Eigentumswohnungen steigen im Vergleich zum Vorquartal durchweg oder bleiben nach vorherigen Anstiegen stabil. In Hamburg und Frankfurt sind die Preisanstiege mit 4,3 Prozent bzw. 3,7 Prozent am höchsten. Weitere Informationen zum German Real Estate Index (GREIX) finden Sie unter www.greix.de.
Foto / Grafik: © GREIX, Kiel Institut für Weltwirtschaft, ifw-kiel.de
Zukunft des Heizens: Wohin geht der Trend?
BrancheDas Thema Heizen und Energie ist in der Immobilienbranche allgegenwärtig und betrifft letztlich jeden Hausbesitzer. Früher oder später muss eine Entscheidung getroffen werden: Soll auf Wärmepumpen, Solarenergie oder Wärmenetze gesetzt werden? Diese Frage wird zunehmend drängender, nicht zuletzt aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Neben globalen Herausforderungen wie dem Krieg in Europa, hoher Inflation und möglichen Wohlstandsverlusten erscheint das aktuell vorgegebene Tempo der Wärmewende vielen Akteuren in der Wohnungswirtschaft als überambitioniert und kostspielig.
Eine Machbarkeitsstudie, die von Prof. Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) erstellt wurde, beziffert die notwendigen Investitionen, um alle Wohngebäude in Schleswig-Holstein bis 2040 klimaneutral zu machen, auf bis zu 140 Milliarden Euro. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), warnt vor den finanziellen Auswirkungen auf die Mieter. Nach den Berechnungen von Prof. Walberg müssten die Mieten im Durchschnitt um fünf bis sieben Euro pro Quadratmeter steigen, um die Energiewende zu finanzieren. Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung könnten dies monatliche Mehrkosten von bis zu 560 Euro bedeuten.
Um eine solche Belastung für Mieter und Vermieter abzufedern, wäre ein langsameres, aber planvolles Vorgehen bei der Umstellung der Heiztechnik wünschenswert. Dies könnte im Rahmen regulärer Sanierungszyklen geschehen, sodass die notwendigen Investitionen zeitlich gestreckt und wirtschaftlich tragbar bleiben.
Technologisch betrachtet, läuft die Entwicklung bereits auf Hochtouren. Fortschritte in der modernen Heiztechnik versprechen nachhaltige Lösungen, die sowohl einzelne Gebäude als auch ganze Stadtteile und Industrieanlagen effizient mit Wärme versorgen können. Trotz der hohen Kosten sind die Aussichten auf eine sozialverträgliche und zukunftsorientierte Wärmewende positiv.
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Immobilienmarkt 2024: Erster Preisanstieg nach rückläufigem Trend
BrancheNach einer fast zehnjährigen Phase stetig steigender Immobilienpreise erreichte der Markt 2022 seinen Höhepunkt. Im Jahr 2023 sanken die Preise merklich und erreichten 2024 ihren Tiefpunkt. Doch aktuelle Daten zeigen eine Trendwende: In vielen Regionen Deutschlands sind wieder Preisanstiege zu verzeichnen.
Laut dem Statistischen Bundesamt sanken die Preise für Wohnimmobilien im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um durchschnittlich 2,6 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 gab es jedoch einen Anstieg von 1,3 Prozent – der erste Preisanstieg seit dem zweiten Quartal 2022.
Obwohl im Vergleich zum Vorjahr in den meisten Regionen Deutschlands die Preise noch rückläufig waren, zeigen sich im Vergleich zum ersten Quartal 2024 Preiszuwächse. Besonders Wohnungen in dünn besiedelten, ländlichen Gegenden verzeichneten einen leichten Rückgang, während Ein- und Zweifamilienhäuser in nahezu allen Regionen im Preis gestiegen sind.
In den sieben größten Städten Deutschlands – darunter Berlin, Hamburg und München – erhöhten sich die Wohnungspreise um 1,6 Prozent und die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal lagen die Preise für Wohnungen in diesen Metropolen 1,5 Prozent niedriger, während Häuser um vier Prozent günstiger wurden.
Auch in anderen kreisfreien Großstädten sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten. Wohnungen verteuerten sich um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 1,3 Prozent stiegen. Verglichen mit dem Vorjahresquartal waren Häuser jedoch um fast fünf Prozent günstiger.
In ländlichen Regionen zahlten Käuferinnen und Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 Prozent mehr als im ersten Quartal 2024, während Wohnungen in diesen Gebieten weiterhin einen Preisrückgang von drei Prozent verzeichneten.
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Energiespartipps für die Heizsaison: So bleibt Ihr Zuhause warm und effizient
BrancheMit dem Herbst startet die Heizsaison, doch auch ohne große Umstellungen können Sie Ihre Heizkosten senken und trotzdem ein gemütliches Zuhause genießen – selbst bei schlechtem Wetter.
Eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Heizleistung ist der richtige Wasserdruck in der Heizungsanlage. Wenn dieser zu niedrig ist, arbeiten die Heizkörper nicht effektiv und bleiben kühl. Vor dem Start der Heizung sollte daher der Wasserdruck am Manometer geprüft werden. Solange er sich im grünen Bereich befindet, kann die Anlage effizient heizen. Ist der Druck jedoch zu gering, muss Wasser nachgefüllt werden.
Der optimale Wasserdruck variiert von Haus zu Haus und hängt von Faktoren wie dem Höhenunterschied zwischen der Heizungsanlage und den Heizkörpern, der Länge der Leitungen und der Anzahl der Heizkörper ab.
Ein weiterer wichtiger Schritt vor der Heizperiode ist das Entlüften der Heizkörper. Luft in den Heizkörpern mindert die Wärmeabgabe und erhöht die Energiekosten. Wenn Heizkörper gluckern oder nicht gleichmäßig warm werden, ist dies ein Zeichen dafür, dass Luft im System ist. Schalten Sie die Heizung und die Umwälzpumpe ab, bevor Sie das Entlüftungsventil öffnen. Sobald Luft entweicht und nur noch Wasser austritt, schließen Sie das Ventil. Abschließend ist der Wasserdruck erneut zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Noch ein Tipp: Die Stufen auf dem Thermostat stehen für bestimmte Temperaturen. Jede Stufe höher bedeutet etwa vier Grad mehr. Auf „1“ beträgt die Raumtemperatur circa 12 Grad, bei „5“ sind es rund 28 Grad. Smarte Thermostate erleichtern die Temperaturregelung, indem sie die Heizung automatisch an den Bedarf anpassen, zum Beispiel wenn niemand zu Hause ist.
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Immobilienpreise: Beginn einer Trendwende
BrancheErstmals seit rund zwei Jahren steigen die Immobilienpreise in Deutschland wieder. Im zweiten Quartal 2024 legten die Werte in allen Wohnsegmenten – Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser – im Vergleich zum Vorquartal zu und übertrafen dabei auch die aktuellen Inflationsraten.
Dies zeigt die jüngste Aktualisierung des German Real Estate Index (GREIX), einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und des IfW Kiel. Für Immobilieninteressenten ist dies ein Hinweis, den Kauf nicht mehr lange hinauszuzögern. Für Verkäufer und Eigentümer bedeutet es, dass die Immobilienwerte wieder stabil sind.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent, Einfamilienhäuser verteuerten sich um 2,0 Prozent, und Mehrfamilienhäuser verzeichneten einen Preisanstieg von 4,4 Prozent, nachdem die Preise im Vorquartal noch um etwa 10,5 Prozent gefallen waren. Bei Mehrfamilienhäusern ist die Volatilität jedoch hoch, da hier weniger Transaktionen stattfinden, was die Aussagekraft der Zahlen einschränkt. Inflationsbereinigt haben Immobilien erstmals seit zwei Jahren wieder an Wert gewonnen.
Im Jahresvergleich (Q2 2024 gegenüber Q2 2023) liegen die Preise in allen Wohnsegmenten zwar noch im Minus, jedoch ist dieses Minus nun schon das dritte Quartal in Folge rückläufig. Experten sehen dies als Zeichen einer beginnenden Stabilisierung. Die Zahl der Immobilientransaktionen nimmt leicht zu, bleibt aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau und erreicht nur etwa 60 Prozent des Durchschnitts der Jahre 2019 bis 2021. Bei Neubauten liegt das Niveau sogar nur bei etwa 35 Prozent.
In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – ist die Stabilisierung besonders deutlich. Die Preise für Eigentumswohnungen steigen im Vergleich zum Vorquartal durchweg oder bleiben nach vorherigen Anstiegen stabil. In Hamburg und Frankfurt sind die Preisanstiege mit 4,3 Prozent bzw. 3,7 Prozent am höchsten. Weitere Informationen zum German Real Estate Index (GREIX) finden Sie unter www.greix.de.
Foto / Grafik: © GREIX, Kiel Institut für Weltwirtschaft, ifw-kiel.de
Jetzt kaufen statt mieten: Ein günstiger Zeitpunkt
BrancheWährend die Mietpreise weiterhin steigen, stagnieren die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Häuser aktuell. Der Grund dafür ist simpel: Das Angebot an Mietwohnungen wird immer knapper, während die Nachfrage hoch bleibt. Besonders in den deutschen Großstädten ist die Lage angespannt.
Es wird zunehmend schwieriger, in Großstädten eine Mietwohnung zu finden. Im zweiten Quartal 2024 wurden in den sieben größten deutschen Städten 27 Prozent weniger Mietwohnungen angeboten als noch Anfang 2022. Besonders drastisch ist die Situation in Leipzig, wo sich die Anzahl der inserierten Mietwohnungen halbiert hat. Bundesweit ging die Zahl der inserierten Mietwohnungen um 18 Prozent zurück, während die Nachfrage weiterhin hoch ist, wie der IW-Wohn-Index für das zweite Quartal 2024 zeigt.
Wer stattdessen eine Wohnung kaufen möchte, hat bessere Chancen: Die Anzahl der zum Verkauf stehenden Eigentumswohnungen ist seit Anfang 2022 um zwei Drittel gestiegen, und die Zahl der angebotenen Ein- und Zweifamilienhäuser hat sich sogar verdoppelt. Trotz des gestiegenen Angebots bleibt die Nachfrage jedoch verhalten, da die Kaufpreise und Finanzierungskosten weiterhin hoch sind.
„Dass sich die potenziellen Käufer so zurückhalten, zeigt, wie groß die finanziellen Belastungen bei der Finanzierung sind“, erklärt Pekka Sagner, Studienautor und Immobilienexperte des IW. „Wohnraum muss erschwinglicher werden – zielgerichtete staatliche Förderung ist angebracht.“ Das würde auch den Mietmarkt entlasten: Viele, die eigentlich Wohneigentum erwerben möchten, sind aufgrund der hohen Finanzierungskosten gezwungen, weiter zur Miete zu wohnen. Ein wichtiger Teil der Lösung ist der Neubau, vor allem in Ballungsgebieten.
Laut Prognosen der Forschungsgruppe EUROCONSTRUCT, zu der auch das ifo Institut gehört, wird sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt nicht so schnell entspannen. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen wird europaweit sinken: Für 2024 wird ein Rückgang um 8,5 Prozent auf 1,6 Millionen Wohnungen im Vergleich zu 2023 erwartet. In Deutschland wird sogar ein Rückgang um 15 Prozent prognostiziert.
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Energie: Ein zentrales Thema für heute und die Zukunft
BrancheIm ersten Halbjahr 2024 stand das Thema Energie im Mittelpunkt der Wohnungswirtschaft. Die gute Nachricht: Es werden zukünftig immer mehr Möglichkeiten entstehen, Energie effizient zu nutzen, etwa durch Konzepte wie Energy Sharing. Die schlechte Nachricht: In Deutschland wurden die Fördermittel für Energieberatungen kürzlich erheblich gekürzt.
Die Bundesregierung hat die Förderung für Energieberatungen reduziert: Seit August 2024 liegt der maximale Fördersatz nur noch bei 50 Prozent der Beratungskosten, während es zuvor 80 Prozent waren. Für Häuser mit drei oder mehr Wohneinheiten wurde die Obergrenze für den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) von 1.700 Euro auf 850 Euro für Mehrfamilienhäuser gesenkt. Trotzdem bleibt die Förderung für Sanierungen insgesamt attraktiv. Mehr Informationen gibt es unter www.kfw.de.
Eigentümer von Immobilien werden sich auch weiterhin intensiv mit dem Thema Energie auseinandersetzen müssen, denn Gebäude spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. An vielen Stellen wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Energieerzeugung und -nutzung zu verbessern. Künftig werden Verbraucher mehr Möglichkeiten haben, sich aktiv an der Klimawende zu beteiligen.
Ein besonders vielversprechender Ansatz in diesem Zusammenhang ist das Energy Sharing. Dieses Konzept ermöglicht die gemeinschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien in der Nachbarschaft: Zum Beispiel Solarstrom vom Nachbarn oder Windenergie aus einem nahegelegenen Windpark. Energy Sharing kann die Akzeptanz für die Energiewende steigern, den Ausbau erneuerbarer Energien fördern und deren lokale Nutzung optimieren. In Deutschland ist dieses Modell bereits mit Unterstützung etablierter Marktakteure möglich. Der Bericht „Energy Sharing: Vom Konzept zur energiewirtschaftlichen Umsetzung“, erstellt von der dena und dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, zeigt auf, welche Erleichterungen in Deutschland nötig wären.
In anderen EU-Ländern wie Österreich gibt es bereits konkrete Regelungen für Energy Sharing, und viele Bürger nehmen daran teil. In Deutschland braucht es nun einen praktikablen Rechtsrahmen, um das europäische „Right to Energy Sharing“ umzusetzen.
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Dynamische Stromtarife: Für wen sie sich lohnen
BrancheEin Musterhaushalt kann im teuersten Stromtarif fast 460 Euro mehr im Jahr zahlen als im günstigsten Tarif. Die Stiftung Warentest empfiehlt daher, die Preise genau zu vergleichen, und hat sich die neuen dynamischen Stromtarife angeschaut, die sich für bestimmte Verbrauchergruppen lohnen können.
Was sind dynamische Stromtarife und wer profitiert davon?
Die Stiftung Warentest hat 20 dynamische Stromtarife untersucht. Bei diesen Tarifen ändern sich die Preise stündlich. Das Konzept ist einfach: Tagsüber, wenn viel Sonnenenergie erzeugt wird, ist der Strom besonders günstig. Abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint und der Stromverbrauch in den Haushalten steigt, wird er teurer.
Dynamische Stromtarife basieren auf dem Day-Ahead-Markt der europäischen Strombörse Epex. Diese Tarife sind besonders für Verbraucher interessant, die ihren Stromverbrauch in Zeiten niedriger Preise verlagern können – etwa zum Laden eines Elektroautos an der eigenen Wallbox. Der günstigste Tarif im Test lag bei 10,5 Cent pro Kilowattstunde.
Ab 2025 werden dynamische Stromtarife für Privatkunden häufiger verfügbar sein, da alle Stromversorger dann gesetzlich verpflichtet sind, solche Tarife anzubieten. Derzeit sind sie jedoch nur für eine kleine Kundengruppe empfehlenswert. Das liegt auch daran, dass ihre Nutzung ein Smart Meter erfordert, das den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt misst. Diese intelligenten Messsysteme werden bislang nur von etwa 0,5 Prozent der privaten Haushalte genutzt. Ab 2025 können alle Haushalte über ihren Netzbetreiber ein Smart Meter installieren lassen. Ein Vorteil ergibt sich jedoch nur dann, wenn sich der Stromverbrauch vieler Haushaltsgeräte individuell steuern lässt.
Bis dahin sind dynamische Stromtarife vor allem für Verbraucher interessant, die hohe Stromverbräuche, etwa durch Elektroautos oder Wärmepumpen, in die günstigen Mittagsstunden verlagern können.
Der vollständige Test zu dynamischen Stromtarifen ist in der September-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest zu finden und online unter www.test.de/dynamische-stromtarife verfügbar.
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Lebensqualität: Wohnen und Verkehr
BrancheViele Bundesbürger wünschen sich weniger Verkehr in den Städten und eine klimafreundliche Mobilität, insbesondere im Zusammenhang mit dem Wohnen. Dennoch sind nicht alle Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität populär. Während Tempolimits weitgehend akzeptiert werden, stößt die City-Maut auf wenig Zustimmung, wie eine Umfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) zeigt.
In den letzten Jahren hat die Zahl großer, spritfressender und schneller Autos auf den Straßen zugenommen. Deutschland ist nach wie vor das einzige Land in Europa ohne Tempolimit. Umweltverbände und Verkehrssicherheitsorganisationen fordern daher die Einführung eines generellen Tempolimits auf deutschen Autobahnen. Ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und Tempo 30 innerorts würde den CO2-Ausstoß sofort senken, argumentiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Die RWI-Studie zur Akzeptanz von 25 verkehrspolitischen Maßnahmen in der deutschen Bevölkerung für das Jahr 2024 zeigt, dass die meisten Befragten zustimmen, wenn Alternativen zum Auto attraktiver gemacht werden. Sinkt die Zustimmung jedoch, wenn der Autoverkehr teurer oder unattraktiver wird.
Eine bisher umstrittene Maßnahme findet nun hohe Zustimmung: 63 Prozent der Befragten befürworten die Einführung von Tempo 130 auf Autobahnen. Auch die Zustimmung zur Erhöhung der Parkgebühren ist gestiegen. Die Ergebnisse des RWI zeigen jedoch auch, dass die Zustimmung zu den 25 abgefragten Maßnahmen stark schwankt.
Die geringste Zustimmung findet eine Autoabgabeprämie – eine Geldzahlung gegen Abmeldung des Verbrenners – mit einer Zustimmungsrate von 19 Prozent. Ähnlich unbeliebt sind die City-Maut, ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 und eine generelle Pkw-Maut, mit Zustimmungswerten zwischen 22 und 24 Prozent. Im Gegensatz dazu befürworten rund 73 Prozent der Befragten den Ausbau von Fahrradwegen. Die Fortführung des Deutschlandtickets findet mit rund 70 Prozent ebenfalls große Zustimmung. Auch die Ausweisung von Bus- und Bahnspuren auf staubelasteten Straßen wird von 67 Prozent der Befragten unterstützt.
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Wetterextreme werden immer bedrohlicher
BrancheExtreme Wetterereignisse mit Starkregen und Sturm nehmen auch in den Sommermonaten zu und werden immer bedrohlicher. Wie kann man sich davor schützen? Ist eine Elementarschadenversicherung für alle Hausbesitzer nötig oder handelt es sich dabei um eine Überregulierung?
In Deutschland sind nur etwa 54 Prozent aller privaten Wohngebäude gegen Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung versichert. Bereits 2023 stellten Bundesrat und Ministerpräsidentenkonferenz fest, dass der Schutz gegen Elementarschäden in Deutschland unzureichend ist. Die jüngste Hochwasserkatastrophe in Bayern und Baden-Württemberg hat die Diskussion erneut entfacht. Während die Bundesregierung derzeit an einer Angebotspflicht festhält, fordern die Länder eine Pflichtversicherung.
Schäden durch Sturm, Hagel und Blitzschlag sind durch die Gebäude- und Hausratversicherung abgedeckt. Um sich jedoch gegen Schäden durch Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben oder Schneedruck zu schützen, ist eine Elementarschadenversicherung notwendig, die oft als Ergänzung zur Gebäude- und Hausratversicherung abgeschlossen wird.
Die Verbraucherzentralen in Deutschland betonen, dass Versicherer die Annahme eines Antrags auf Elementarschadenversicherung nach der Schadenhistorie der letzten Jahre oder Jahrzehnte prüfen. Zudem müssen Versicherte bestimmte Pflichten erfüllen, damit die Versicherung im Schadensfall tatsächlich zahlt. Ob eine Elementarschadenversicherung sinnvoll ist, hängt vom individuellen Fall ab.
Durch den Klimawandel werden Extremereignisse wahrscheinlicher. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen daher, wie Städte und Gemeinden die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung widerstandsfähiger gegen solche Krisen machen können. Dabei rücken sogenannte Microgrids in den Fokus. Diese dezentralen Systeme zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie sollen großflächige Stromausfälle im Stadtgebiet unwahrscheinlicher machen und die Funktion kritischer Infrastrukturen der Daseinsvorsorge sichern.
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Eigentümerversammlung wird digital
BrancheEigentumswohnungen sind seit den fünfziger Jahren eine beliebte Form des Immobilieneigentums. Seitdem hat das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) mehrere Reformen erfahren, zuletzt 2020. Nun steht eine weitere Novellierung an.
Das WEG, das 1951 in Kraft trat, stammt aus einer Zeit, in der viele deutsche Innenstädte noch durch Trümmerlandschaften geprägt waren. Seit den 70er Jahren hat das Interesse an Eigentumswohnungen kontinuierlich zugenommen, und Anfang 2018 besaßen knapp 14 Prozent aller Haushalte in Deutschland eine Eigentumswohnung.
Eigentumswohnungen sind deshalb beliebt, weil die Eigentümer – im Gegensatz zu Mietern – das gemeinschaftliche Wohnen weitgehend selbst regeln und mögliche Risiken gemeinsam tragen können. Ein umfangreiches Regelwerk legt die Rechte und Pflichten der Eigentümer fest. Die Wohnungseigentümerversammlung, das oberste Beschluss-, Willensbildungs- und Selbstverwaltungsorgan der Wohnungseigentümergemeinschaft, entscheidet über alle relevanten Angelegenheiten des gemeinschaftlichen Eigentums.
Die Corona-Pandemie führte zu weiteren Veränderungen. Aufgrund des Social Distancing mussten neue Wege gefunden werden, um wichtige Entscheidungen treffen zu können. Verwalterverbände setzten sich früh für die Einführung virtueller Eigentümerversammlungen ein, damit die Gemeinschaft auch unter besonderen Umständen beschlussfähig bleibt.
Der Bundestag hat nun beschlossen, die virtuelle Eigentümerversammlung als zusätzliche Möglichkeit einzuführen. Diese Versammlungen können nun auch unterjährig häufiger stattfinden, was angesichts der steigenden Anforderungen und des zunehmenden Fachkräftemangels in den Verwaltungen notwendig ist.
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