Nachhaltiges Bauen: Das Haus aus Holz

Bauen und Wohnen muss nachhaltig, klimafreundlich und zukunftsorientiert sein. Dafür gibt es nicht die eine richtige Lösung, sondern es sind in vielen Bereichen neue Ansätze erforderlich. Der Werkstoff Holz weist dabei viele positive Eigenschaften auf.

Das Bauen steht vor der großen Herausforderung, bei wachsender Bevölkerung weniger Ressourcen zu verbrauchen und auf nachhaltige Materialien umzusteigen. Der Holzbau hat in den letzten zehn Jahren als Ersatz für die CO2-intensiven Baustoffe Stahl und Beton stark an Bedeutung gewonnen.

Wissenschaftler:innen der Universitäten Stuttgart und Freiburg werden künftig disziplinübergreifend neue Ansätze für ein Bauen der Zukunft entwickeln. In einem gemeinsamen Projekt haben die Forscher:innen an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg einen Pavillon in Holzleichtbauweise errichtet, an dem sie modellhaft neue Materialien und Bauweisen erproben und erforschen. Für den Bau der „livMatS Biomimetic Shell @ FIT“ haben die Wissenschaftler:innen neue computerbasierte Planungsmethoden, robotergestützte Fertigungs- und Bauprozesse sowie neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion eingesetzt, die eine deutliche Ressourcenersparnis im Vergleich zum konventionellen Holzbau ermöglichen.

Auch in bestehenden Häusern kann die Verwendung von Holz bei der Renovierung den Wert eines Hauses nachhaltig steigern. So können neue Innenwände und Decken sowie Einbaumöbel und Schränke aus Holz gefertigt werden. Der Austausch oder die Erneuerung von Bodenbelägen kann bei der Sanierung Hand in Hand mit anderen Gewerken gehen. So lässt sich der klimafreundliche Bodenbelag Parkett bei einem Heizungstausch sehr gut mit dem Einbau einer Wärmepumpe kombinieren.

Die KOALITION FÜR HOLZBAU (KfH) hat die erste umfassende Studie zum Einsatz von Holz als nachhaltigem Baustoff in Deutschland veröffentlicht. In den kommenden Jahren werden 4,65 Millionen Quadratmeter in Holzbauprojekten entwickelt. Über 900.000 Quadratmeter Holzbauvolumen werden bis 2024 entstehen, das entspricht gut einer Verneunfachung gegenüber 2020. Dazu sagt Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Die Studie macht deutlich, dass das Bauen mit Holz zunehmend zum Trend wird. Immer mehr Unternehmen in der Bauwirtschaft setzen auf Holz und entwickeln innovative Lösungen“.

(Foto: © Marzenna Gaines, Pixabay)

Immer mehr Menschen pendeln zur Arbeit

Die angespannte Lage auf den Wohnungsmärkten der großen Metropolen verändert das Wohnen. Viele Städter suchen wegen des knappen Angebots verstärkt Wohnungen im Speckgürtel der Großstädte oder auf dem Land. Dadurch verlängern sich die Wege zur Arbeit, zur Schule und zu Versorgungseinrichtungen.

In Deutschland pendeln wieder mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Jahr 2022 arbeiteten 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einer anderen Gemeinde als der, in der sie wohnen – im Jahr 2021 waren es noch 19,6 Millionen. Der Anteil der Pendelnden an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit Wohnort in Deutschland blieb dagegen stabil bei 60 Prozent. Dies geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Sowohl die Zahl als auch der Anteil der Pendelnden mit einem einfachen Arbeitsweg von mehr als 30 Kilometern ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. 7,1 Millionen Pendelnde legten 2022 mehr als 30 Kilometer zur Arbeit zurück (2021: 6,6 Millionen), 3,9 Millionen mehr als 50 Kilometer (2021: 3,6 Millionen). Auch der durchschnittliche einfache Arbeitsweg verlängerte sich von 16,9 Kilometern im Jahr 2021 auf 17,2 Kilometer im Jahr 2022.

Die Liste der kreisfreien Städte und Landkreise mit den längsten durchschnittlichen Pendeldistanzen führen die Landkreise Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern, 27,4 Kilometer) und Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt, 27,3 Kilometer) an. Es folgen die Landkreise Märkisch-Oderland (Brandenburg, 27,2 Kilometer), Landsberg am Lech (Bayern, 27,0 Kilometer) und Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern, 26,4 Kilometer). Aus den Daten geht nicht hervor, mit welchem Verkehrsmittel der Weg zur Arbeit zurückgelegt wird.

„Vor allem im weiteren Umland der Arbeitsmarktzentren München, Stuttgart, Frankfurt am Main und Hamburg beobachteten wir nach Jahren der Stagnation wieder einen Anstieg der Pendeldistanzen“, sagt BBSR-Experte Thomas Pütz. „Das deutet darauf hin, dass auch weiter entfernt liegende Klein- und Mittelstädte für Beschäftigte als Wohnorte zunehmend attraktiv werden – zumal Homeoffice und andere Formen der mobilen Arbeit mehr Flexibilität ermöglichen.“

(Foto: © Markus Distelrath, Pixabay)

Wärmepumpe, die Heiztechnik der Zukunft

Die Entscheidung für eine neue Heizung ist eine Entscheidung für die Zukunft. Sie gilt mindestens für die nächsten 15 Jahre. Welche Heizung passt am besten zum Haus: eine Wärmepumpe, ein Pelletkessel oder doch wieder eine neue Gasheizung? Diese Frage stellen sich derzeit viele Hausbesitzer.

Die Stiftung Warentest hat erstmals Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet. Diese Technik wird in Deutschland am häufigsten eingesetzt, die Pumpen beziehen ihre Wärmeenergie aus der Außenluft.

Alle sechs getesteten Modelle können ein Einfamilienhaus beheizen. Der Unterschied liegt in der Effizienz, also wie viel Strom die Pumpen im Betrieb benötigen. In einem durchschnittlich gedämmten Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche benötigt die effizienteste Pumpe weniger als 5.000 Kilowattstunden pro Jahr, das Schlusslicht mehr als 6.500 Kilowattstunden. Vier der sechs getesteten Wärmepumpen schneiden im Lärmtest gut ab, zwei befriedigend. Der Wärmepumpen-Test ist in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/waermepumpen nachzulesen.

Alte Häuser verlieren viel Wärmeenergie, weil sie meist schlecht isoliert sind. Um diese Wärmeverluste auszugleichen, benötigt das Heizsystem höhere Vorlauftemperaturen und verbraucht mehr Energie. Dann muss eine Wärmepumpe mit höherer Anschlussleistung gewählt werden, die entsprechend mehr Strom verbraucht. Wie hoch die Stromkosten pro Jahr für das Heizen mit der Wärmepumpe sind, kann mit der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) abgeschätzt werden.

Das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos hat den Einfluss der Fördermöglichkeiten auf die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen untersucht. Demnach ist der Einbau einer Luftwärmepumpe unter Berücksichtigung aller Kosten einschließlich der Maßnahmen am Gebäude ohne Förderung etwas teurer als der Einbau eines neuen Gaskessels. Unter Berücksichtigung der Basisförderung von 30 Prozent liegen die jährlichen Kosten einer Wärmepumpe bereits leicht unter denen eines Gaskessels. Wird zusätzlich zur Basisförderung der Klimabonus und/oder der Einkommensbonus in Anspruch genommen, verbessert sich die Wirtschaftlichkeit nochmals deutlich. Je nach Höhe der Förderung amortisiert sich die Wärmepumpe nach drei bis zwölf Jahren, mit zusätzlicher PV-Anlage sogar nach ein bis neun Jahren.

(Foto: © Br_LW_WPaussen-Schnee1_2022_c_Brunner / waermepumpe.de)

Effizientes Heizen im Winter

Die Energieversorgung ist auch in diesem Winter weitgehend gesichert. Doch die Energiepreise bleiben hoch und die Mehrwertsteuer auf Erdgas soll früher als geplant ab Januar 2024 wieder auf den Normalsatz angehoben werden. Ein sparsamer Umgang mit Energie ist daher nach wie vor sinnvoll. Einige einfache Maßnahmen helfen, Energie zu sparen.

Gerade in der kalten Jahreszeit ist regelmäßiges Lüften wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen. Vor allem in Bad und Küche entsteht durch Kochen und Duschen viel Feuchtigkeit. Diese schlägt sich an kalten Wänden nieder und begünstigt so die Schimmelbildung. Ideal ist drei- bis viermal täglich Stoßlüften für etwa zehn Minuten. Beim Querlüften, also dem Öffnen gegenüberliegender Fenster, strömt noch mehr frische Luft in den Raum. Bei geöffneten Fenstern sollten die Heizkörperthermostate ganz geschlossen werden. Dauerlüften mit gekippten Fenstern ist nicht zu empfehlen.

Voll aufgedrehte Heizkörperthermostate heizen die Wohnung nicht schneller, sondern regeln die gewünschte Endtemperatur im Raum. Effizienter ist es, eine Raumtemperatur zu wählen und diese möglichst konstant zu halten. Stufe 3 entspricht zum Beispiel 20 Grad. Schon mit einer geringen Absenkung der Raumtemperatur lassen sich beachtliche Effekte erzielen. Ein Grad weniger spart etwa sechs Prozent Energie. Wer während seiner Abwesenheit die Raumtemperatur von 20 Grad auf 16 Grad senkt, reduziert den Energieverbrauch um rund 24 Prozent.

Bei kalten Temperaturen ganz auf das Heizen zu verzichten, ist dagegen keine gute Idee. Je stärker die Wohnung oder das Haus auskühlt, desto größer ist die Gefahr der Schimmelbildung. Die Temperaturen sollten nicht unter 14 Grad sinken. Der Temperaturunterschied zwischen kälteren und stärker beheizten Räumen sollte nicht mehr als fünf Grad betragen.

Schlecht entlüftete Heizkörper arbeiten ineffizient. Luft im Heizungssystem kann dazu führen, dass die Heizkörper kalt bleiben. Mit einem passenden Entlüftungsschlüssel aus dem Baumarkt können Sie die Heizkörper selbst entlüften. Mit dem Entlüftungsschlüssel wird das Entlüftungsventil vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn geöffnet, damit die Luft entweichen kann. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte sich vorher von einem Fachmann beraten lassen.

(Grafik: © Peggy Marco, Pixabay)

Wohnen im Umland wird teurer

Eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 zeigt, wie sich die Mietpreise für Wohnungen je nach Distanz zum Stadtzentrum in den sieben Metropolen unterscheiden. Angebot und Nachfrage klaffen immer weiter auseinander. Im Umland der Großstädte treffen Wohnungssuchende mehrheitlich auf niedrigere Mieten. Das Mietpreisgefälle zwischen Zentrum und Umland nimmt jedoch im Vergleich zum Vorjahr ab.

„Im Umland der Metropolen ist das Angebot an Mietwohnungen nach wie vor größer und auch günstiger. Wir sehen allerdings, dass sich die Situation im Umland zuspitzt und die Mieten dort teilweise schneller steigen als in den Metropolen. Am deutlichsten ist dies in Berlin und Umgebung zu beobachten“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin ImmoScout24.

Aufgrund der steigenden Mietpreise in den Metropolen zieht es Wohnungssuchende zunehmend ins Umland. Denn je weiter die neue Mietwohnung vom Stadtzentrum entfernt liegt, desto mehr können Wohnungssuchende sparen. Die mögliche Ersparnis kann je nach Metropole stark variieren. Während Wohnungssuchende in einem Umkreis von 16 bis 30 Kilometern vom Düsseldorfer Stadtzentrum durchschnittlich 27 Prozent einsparen können, liegt dieser Wert im gleichen Umkreis in Berlin nur bei etwa acht Prozent. Sind Wohnungssuchende bereit, 76 bis 100 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt zu mieten, erwartet sie beispielsweise in München ein Einsparpotenzial von knapp 47 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr sinkt in drei der sieben Metropolen die mögliche Mieteinsparung durch einen Umzug ins Umland deutlich. In Berlin ist das Einsparpotenzial von 2022 auf 2023 am stärksten gesunken. In einem Umkreis von 16 bis 30 Kilometern Entfernung vom Stadtzentrum konnten im Jahr 2022 noch rund 13,7 Prozent der Miete eingespart werden. Innerhalb eines Jahres ist der Mietpreisunterschied auf 8,3 Prozent gesunken.

Ähnlich verhält es sich in Stuttgart. Der Mietpreisunterschied im Umkreis von 76 bis 100 Kilometern ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als vier Prozentpunkte gesunken. Wohnungssuchende im Kölner Umland können sich dagegen im Umkreis von 31 bis 100 Kilometern über einen Anstieg des Sparpotenzials von bis zu zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr freuen. In der Kölner Innenstadt sind die Mieten deutlich stärker gestiegen als im Umland. Im Hamburger Umland finden Wohnungssuchende wie im Vorjahr bis zu 29 Prozent günstigere Angebotsmieten.

(Grafik: © ImmoScout24)

Wie wollen wir in Zukunft heizen?

Welche Heizung passt in welches Haus? Wie heizen wir in Zukunft? Das fragen sich derzeit viele Hausbesitzer. Das novellierte Gebäudeenergiegesetz, besser bekannt als Heizungsgesetz, ist zwar verabschiedet, hat aber keine neue Klarheit gebracht. Was tun, abwarten oder handeln?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde vom Bundestag verabschiedet und soll am 1. Januar 2024 in Kraft treten. Nur Neubauten müssen ab dem 1. Januar 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Für Bestandsgebäude gilt eine Übergangsfrist, bis die Kommunen einen konkreten Wärmeplan vorgelegt haben. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern muss der kommunale Wärmeplan ab 2026 vorliegen, in den übrigen Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern ab 2028. Funktionierende Öl- oder Gasheizungen müssen nicht ausgetauscht werden, defekte Heizungen können repariert werden.

Der Hype um die Wärmepumpe ist abgeflaut, viele Hausbesitzer sind verunsichert und warten erst einmal ab. Die Stiftung Warentest rät, sich jetzt zu informieren. Fossile Energieträger werden in Zukunft immer teurer. Langfristig lohnt sich deshalb der Umstieg auf erneuerbare Energien. Wer plant, die alte Heizungs- und Warmwasseranlage in seinem Haus durch eine moderne und effiziente zu ersetzen, findet in einem neuen Buch kompetenten Rat. Das Buch mit dem Titel „Heizung und Warmwasser – Das passende System für Ihr Haus“ kostet 39,90 Euro, erscheint am 24. November 2023 und kann ab sofort unter test.de und den Stichworten Heizung und Warmwasser vorbestellt werden.

Das Buch erläutert die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme und zeigt auf, welches für die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen am besten geeignet ist. Die Leser erhalten praktische Hilfestellung bei Installation, Einstellung und Betrieb der Heizungsanlage sowie Informationen zu aktuellen Fördermöglichkeiten und gesetzlichen Vorgaben.

Das Fazit eines Heizungsbauers aus Kiel: „Heizen wird auf jeden Fall viel teurer als wir es bisher gewohnt waren, und zwar für alle, egal für welche Lösung man sich entscheidet. Wer bei der alten fossilen Heizung bleibt, muss für Gas oder Öl von Jahr zu Jahr tiefer in die Tasche greifen. Wer sein Haus auf Wärmepumpe, Photovoltaik oder ein anderes Heizsystem umrüstet, investiert am Anfang viel Geld, steigert aber den Wert des Hauses und kann später auf billigeren Strom hoffen.

(Foto: Andrew Martin, Pixabay)

Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen braucht das Land

Wohnungen werden in Deutschland dringend benötigt. Vor allem in den Großstädten spitzt sich die Lage zu. Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ist in weite Ferne gerückt. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 31,5 Prozent gesunken.

Ende 2022 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 0,7 Prozent oder 282.800 Wohnungen mehr als Ende 2021. Gegenüber dem Jahresende 2012 erhöhte sich der Wohnungsbestand um 6,3 Prozent oder 2,6 Millionen Wohnungen. Damit ist der Wohnungsbestand in den vergangenen zehn Jahren stärker gewachsen als die Bevölkerung in Deutschland, die in diesem Zeitraum um 4,8 Prozent oder 3,8 Millionen auf 84,4 Millionen Menschen zunahm. Allerdings verzerrt der lange Betrachtungszeitraum den Blick. Gerade in jüngster Zeit hat sich die Zuwanderung in die Großstädte enorm verstärkt, ebenso der Trend zu Single-Haushalten.

Die Zahl der kleinen Haushalte wird in Deutschland auf lange Sicht bis 2040 um 3,8 Prozent auf 33 Millionen zunehmen. Die Zahl der großen Haushalte mit drei und mehr Personen sinkt dagegen um 6,4 Prozent auf 9,6 Millionen. BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges: „Der Anstieg von kleinen Haushalten verändert die Wohnungsnachfrage und das -angebot“.

Im Juli 2023 wurde in Deutschland der Bau von 21.000 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 31,5 Prozent oder 9.600 Baugenehmigungen weniger als im Juli 2022. Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 60.300 auf 156.200 Wohnungen. Steigende Baukosten und verschlechterte Finanzierungsbedingungen sind die Hauptgründe für den Rückgang der Bauvorhaben.

Für viele Familien ist der Traum von den eigenen vier Wänden vorerst geplatzt. Bundesbauministerin Klara Geywitz sagte dazu der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Wir haben viele alte Häuser und wir haben einen wachsenden Bedarf an Wohnraum und an bezahlbaren Einfamilienhäusern. Um das zusammenzubringen, will ich ein neues Programm zur Förderung des Erwerbs von Bestandsimmobilien aus der Taufe heben, und zwar zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung“.

(Foto: © Daniel Nebreda, Pixabay)

Baufinanzierung: EZB erhöht zum zehnten Mal die Zinsen

Die Europäische Zentralbank EZB hat den Leitzins zum zehnten Mal in Folge angehoben. Die hohen Zinsen machen sich vor allem im Bau- und Immobiliensektor bemerkbar. Ifo-Präsident Clemens Fuest lobte den Zinsschritt: „Die Zinserhöhung der EZB ist gut begründet.“ Wie andere Experten den Schritt bewerten, lesen Sie hier.

Der EZB-Rat hat eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte beschlossen. Damit liegt der Zinssatz für Refinanzierungsgeschäfte der Banken bei 4,5 Prozent. Die Finanzierungsbedingungen für Immobilienkäufe bleiben damit vorerst angespannt.

Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, begründete die Entscheidung folgendermaßen: „Die Inflation geht weiter zurück. Es wird jedoch nach wie vor erwartet, dass sie zu lange zu hoch bleiben wird. Wir sind entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zu unserem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu sorgen“.

„Die Inflation bleibt trotz der konjunkturellen Abkühlung hoch. Für das Jahr 2024 hat die EZB ihre Inflationsprognose erhöht, vor diesem Hintergrund ist die Zinserhöhung folgerichtig“, sagt der ifo-Präsident Clemens Fuest.

Friedrich Heinemann, Ökonom am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erklärt: „Diese Entschlossenheit in der Inflationsbekämpfung ist vor allem ein Signal an die Lohnpolitik: Tarifverhandlungen sollen sich darauf verlassen können, dass spätestens 2025 die Rückkehr zur Preisstabilität gelingt (…). Das heutige Signal ist wichtig und wertvoll.“

Zur erneuten Erhöhung des Leitzinses sagt Oliver Wittke, Hauptgeschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA): „Es war erwartbar, dass die EZB die Zinsschraube weiter nach oben dreht. Allen Beteiligten muss allerdings klar sein, dass die Verschärfung der Geldmarktpolitik die Immobilienbranche unter enormen Druck setzt.“

Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, kommentierte bereits die vorige Leitzinserhöhung im Juli 2023 so: „Die EZB hat im Kampf gegen die Inflation wirkungsvoll Zähne gezeigt, die Inflationsrate hat sich gegenüber ihrem Höchststand etwa halbiert.“ Und weiter: „Die Effekte der Zinserhöhungen sind inzwischen deutlich sichtbar: Der Immobilienmarkt ist eingebrochen (…)“.

(Foto: © Moritz320, Pixabay)

Gute Nachbarschaft ist wichtig

Kaum jemand in Deutschland lebt völlig isoliert von anderen Menschen. Gute Nachbarschaft ist den meisten Menschen sehr wichtig, kann aber Segen und Fluch zugleich sein. Wer sich an die ungeschriebenen Gesetze und die gesetzlichen Vorschriften hält, ist auf der sicheren Seite.

Die Vorteile guter Nachbarschaft müssen nicht rechtlich geregelt werden, sie leuchten jedem von selbst ein. Eine freundliche und kooperative Nachbarschaft schafft ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Die Nachteile von Nachbarschaft entstehen oft durch zu wenig Abstand. Lärm von Nachbarn kann zu Stress und Unannehmlichkeiten führen. Unterschiedliche Lebensstile und Gewohnheiten können zu Konflikten über Parkplätze, Grundstücksgrenzen oder Haustiere führen.

Eskaliert der Streit, leidet nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch das Wohlbefinden aller Beteiligten. Das Bürgerliche Gesetzbuch schafft Klarheit in allen Fragen des Privatrechts. Darüber hinaus gelten regionale Verordnungen und Vorschriften bei Grenzstreitigkeiten, Bauvorhaben, Lärm- und Geruchsbelästigungen.

Beispielsweise müssen Bäume, Sträucher und Hecken einen je nach Wohnort unterschiedlichen Mindestabstand zum Nachbargrundstück einhalten. Beeinträchtigungen eines Grundstücks durch Laubfall oder durch Kiefernnadeln und Tannenzapfen werden von der Rechtsprechung als ortsüblich angesehen.

Bauordnungsrechtliche Vorschriften über Mindestabstände dienen der Wahrung eines ausreichenden Sozialabstandes zum Nachbarn. Sie gelten übrigens nur für die Außenwände oberirdischer Gebäude. Garagen, die vollständig unter der Geländeoberfläche errichtet werden, sind nicht abstandsflächenrelevant (OVG NRW, 16.04.2023. Az. 7 A 2967/21). Ausnahmemöglichkeiten sind z.B. auch für den Anbau von Balkonen vorgesehen (OVG Berlin-Brandenburg, 26.04.2023. Az. 10 N 56/20).

Eine offene und respektvolle Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung von Nachbarschaftskonflikten. Sprechen Sie Probleme frühzeitig an, um Missverständnisse zu vermeiden. Seien Sie kompromissbereit, um gemeinsame Lösungen zu finden. Respektieren Sie die Privatsphäre.

(Foto: © Gerd Altmann, Pixabay)

Lage am Mietmarkt weiter angespannt

Der Mietmarkt wird immer enger. In 69 von 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sind die Mieten innerhalb eines Jahres gestiegen – in 10 der untersuchten Großstädte sogar stärker als die aktuelle Inflationsrate. Hohe Wohnkosten und gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise belasten die Haushalte.

Die Chancen auf sinkende Mieten in naher Zukunft sind gering. Im Gegenteil: „Die Rekordzuwanderung nach Deutschland und die Flaute im Wohnungsbau belasten die ohnehin angespannten Mietmärkte zusätzlich“, sagt Felix Kusch, Geschäftsführer des Internetportals Immowelt. Hohe Neubauzahlen sollten nach dem Willen der Bundesregierung eigentlich den steigenden Mieten entgegenwirken. Doch die Fertigstellungen erreichen von Monat zu Monat neue Tiefstände. Statt 400.000 neuer Wohnungen pro Jahr stehen im kommenden Jahr weniger als 200.000 neue Wohnungen zu befürchten.

Experten gehen davon aus, dass in Deutschland rund 700.000 Wohnungen fehlen. Die Rekordzuwanderung – allein im Jahr 2022 gab es rund 1,5 Millionen mehr Zuzüge als Fortzüge – dürfte die Zahl der benötigten Wohnungen weiter steigen lassen.

Besonders prekär ist die Situation für Mieter in München. Die bayerische Landeshauptstadt ist traditionell das teuerste Pflaster Deutschlands. In den vergangenen zwölf Monaten stiegen die durchschnittlichen Angebotsmieten um 5,2 Prozent. Statt 16,68 Euro müssen Mieter bei Neuvermietungen nun 17,55 Euro für den Quadratmeter im Bestand bezahlen.

In den anderen Metropolen ist das Preisniveau zwar deutlich niedriger, aber auch die Durchschnittseinkommen. Die Belastung ist daher ähnlich hoch und steigt ebenfalls an. In Hamburg und Berlin sind die Angebotsmieten binnen Jahresfrist um jeweils 3,9 Prozent gestiegen. In der Hansestadt liegen die Angebotsmieten aktuell bei 11,27 Euro, in der Bundeshauptstadt bei 11,74 Euro. Noch teurer sind Stuttgart, Frankfurt und Köln.

Aufgrund der hohen Mieten in den Metropolen rücken zunehmend auch kleinere Städte mit noch moderatem Mietniveau in den Fokus. Vielerorts lohnt sich ein Vergleich, ob der Erwerb von Wohneigentum attraktiver ist als das Wohnen zur Miete.

(Foto: © Karlheinz Pape, Pixabay)