Verbesserte Aussichten für Immobilienfinanzierungen
Der Wunsch, eine eigene Immobilie zu kaufen statt zu mieten, ist für viele Menschen attraktiv. Allerdings haben hohe Finanzierungskosten diesen Traum lange Zeit erschwert. Doch nun verbessern sich die Rahmenbedingungen schrittweise, was den Erwerb von Wohneigentum wieder realisierbarer macht.
Ein Vergleich der monatlichen Mietkosten mit den Ausgaben für die Finanzierung einer Immobilie zeigt bereits erste positive Entwicklungen. So erreichte die Standardrate für eine Immobilienfinanzierung im August 2024 einen Tiefstand. Diese Rate, basierend auf einer Darlehenssumme von 300.000 Euro, einer zweiprozentigen Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung und 80 Prozent Beleihungsauslauf, betrug 1.423 Euro pro Monat. Im Gegensatz dazu stieg jedoch die durchschnittliche Darlehenshöhe, die sich Immobilienkäufer bei den Banken leihen, um fast sieben Prozent auf 308.000 Euro.
Die Kosten für eine Immobilienfinanzierung hängen maßgeblich von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, die stark von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst werden. Im September 2024 senkte die EZB den Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent, um die Inflation mittelfristig auf den Zielwert von zwei Prozent zurückzuführen. Diese Entscheidung wirkt sich auf die Kreditkosten aus und beeinflusst somit indirekt auch die Immobilienpreise.
Experten bewerten diesen Schritt überwiegend positiv. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, bezeichnete die Zinssenkung als „vertretbar“ und gerechtfertigt angesichts der schwachen Konjunkturaussichten. Auch Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, sieht die Senkung als angemessen, betont jedoch, dass die EZB noch nicht in den „Entspannungsmodus“ übergehen könne.
Für die Immobilienwirtschaft bedeutet dies eine schrittweise Entlastung bei der Finanzierung. Dadurch können sich mehr Menschen den Traum vom Eigenheim erfüllen oder Bau- und Sanierungsprojekte in Angriff nehmen.
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